Franken hat eine geologische Besonderheit: Seit den 1970er Jahren ist durch Bohrungen bekannt, dass die Temperatur im Untergrund Nordbayerns stellenweise stärker ansteigt, als zu erwarten wäre.
Wärmeflusskarte in 1000 Metern Tiefe im Raum Franken

Im globalen Durschnitt steigt der geothermische Gradient um 3,3 °C pro 100 m Tiefe. Mit dem geothermischen Gradienten wird die durchschnittliche Zunahme der Temperatur pro 100 m Tiefe beschrieben. Bei einer Oberflächentemperatur von 9 ° C wird in einer Tiefe von 1.000 m durchschnittlich eine Temperatur von 42 °C erwartet.

Dagegen zeigen Untersuchungen des GeoZentrums Nordbayern aus den Jahren 2012 – 2016, dass in Nordfranken der geothermische Gradient knapp 4,5 °C pro 100 m beträgt. In einer Tiefe von 1.200 m sind demnach 55 °C angetroffen worden.

Das Phänomen, dass die Temperaturen im Erdinneren verglichen zum Durchschnitt höher sind, wird als positive Wärmeanomalie bezeichnet.

Zur Beschreibung des Wärmeflusses wird die Wärmestromdichte in Milliwatt pro Quadratmeter [mW/m²] angegeben (siehe Abbildung). Der Wärmefluss ist abhängig von der spezifischen Wärmeleitung (Konduktivität) der unterschiedlichen Gesteine vom Erdinnern zur Erdoberfläche.

Der Raum Mürsbach zeigt nach den bisherigen Untersuchungen einen sehr hohen Wärmefluss und bildet demnach das Zentrum der positiven Wärmeanomalie in Franken.